Mittwoch, 15. September 2010

Island: Tour zum Vulkan Eyjafjallajökull

Wenn wir schon mal in Island sind, müssen wir uns natürlich auch den Vulkan ansehen. Wir haben noch genug Zeit bis zum Rückflug. also wollen wir mit dem Bus nach Skogar fahren, was auch ein Ausgangspunkt für den berühmtesten Wanderweg in Island ist - den Laugavegur. Der Weg führt zwischen den beiden Gletschern  Eyjafjallajökull und Myrdalsjökull entlang und irgendwo dort muss ja der Vulkan ausgebrochen sein. Im Touristenbüro erkundigen wir uns über die Begehbarkeit des Weges in diesem Teil. Ob der Weg überhaupt freigegeben ist. Die nette Frau erklärt uns, dass der Weg freigegeben ist und das man bei Wind Atemschutzmasken tragen sollte, da es sehr staubig dort ist. Sie erklärt außerdem, dass der alte Weg nicht mehr komplett begehbar ist, da er von Lava verschüttet ist. Wir bekommen eine Karte auf dem der neue Weg, die Lavaströme und die aufgebrochenen Erdspalten eingezeichnet sind.


Wir fahren also mit dem Bus von Selfoss nach Skogar, schauen uns noch den Skogarfoss an und machen uns schließlich auf den Weg nach oben. 1000hm haben wir hinter uns zu bringen. Heute müssen wir nur erstmal hinauf kommen und morgen werden wir dann beim Abstieg die Lava und die Ausbruchstellen zusehen bekommen. Direkt in der Scharte zwischen den zwei Geltschern steht eine bewirtschaftete Hütte. Bewirtschaftet heißt in diesem Fall, es ist jemand dort, der das Ünernachtungsgeld kassiert und die Belegung organisiert. Wir haben nicht reserviert, es wird schon eine Möglichkeit zum übernachten geben. 

Also steigen wir immer am Fluss entlang langsam aber sicher bergauf. Die viele Wasserfälle sehen sehr schön aus, nur die Landschaft bekommt schon einen grauen Überzug. Es ist überall sehr staubig und die Pflanzenwelt ist teilweise dick mit Asche bedeckt. 

 

Umso höher wir kommen, desto dicker ist die Ascheschicht. Es ziehen Wolken an uns vorbei, man weiß nicht ob es Nebelwolken oder Aschewolken sind. Die Landschaft ist inzwschen nur noch grau und bei jedem Schritt stiebt es.


Schließlich erreichen wir die Gegend, wo zum Zeitpunkt des Ausbruches sehr viel Schnee lag. Die Asche fiel darauf und machte es dem Schnee sehr schwer im Frühjahr zu schmelzen. Dadurch haben sich seltsame Trichter gebildet, die sich fast regelmäßig verteilt über die gesamte Landschaft erstrecken. Der Nebel macht die gesamte Gegend sehr unheimlich.


Wir erreichen die Hütte, in der natürlich kein Schlafplatz für uns frei ist. Wir bauen das Zelt auf. Die Herringe lassen sich nur schwer in den Schnee stecken. Wir zelten auf einer Schicht aus altem verharrschtem Schnee mit dicker Asche bedeckt. 


Eine Stelle in der Asche wurde freigeschaufelt und dient als Wasserquelle. Wir tauen den Schnee auf dem Kocher um Essen zu kochen.
Nachts stürmt es stark und Georg geht oft raus um die Herringe mit Steinen zu sichern und um die Sturmabspannung nachzuziehen.

Gegen Morgen kommt auch noch Regen hinzu, der uns dann noch eine Weile auf dem Weg ins Tal begleitet. Dann erreichen wir die Ausbruchstellen. Man sieht die Lavaströme und seltsam geformte Steinsbrocken. Sehr rote Steine liegen quer über den Weg. Es rieht teilweise noch rauchig und schwefelig. An manchen Stellen raucht es noch. Georg klettert bis an eine Stelle, die noch so warm ist, dass die Luft darüber noch flimmert.



Gemächlich steigen wir weiter hinab und schließlich wird es auch wieder grüner. Aber das ganze Tal ist grau grau grau. Auf den sonst so schönen weißen Gletschern liegt eine dicke graue Schicht. Ein Windstoß lässt die Asche durch das ganze Tal fliegen. 


Wir sind froh, als wir den Zeltplatz erreichen und machen erstmal eine grobe Reinigung von Zelt und Ausrüstung. Überall kleine schwarze Steinchen die wie Sandpapier wirken.



Am nächsten Tag fahren wir mit einem Hochlandbus aus dem Tal hinaus. Der Bus muss auf dem Weg aus dem Tal einige spektakuläre Furten hinter sich bringen. Da wird einem echt bissel anders, aber macht auch Spaß. 



Nach einem weiteren Zwischenstopp in Selfoss, erreichen wir am 31.07. Reykjavík, unseren Ausgangspunkt. Wir erkunden die Stadt und die berühmtesten Sehenswürdigkeiten.



Die berühmte Blaue Lagune dürfen wir natürlich nicht auslassen. Am folgenden Tag lassen wir es uns hier den ganzen Tag gut gehen. Die heißen Quellen werden hier optimal touristisch genutzt und das blaue Wasser auf den weißen Sulfit-Ablagerungen im schwarzen Lava-Gestein sieht echt wunderschön aus.


Am nächsten Tag fährt uns der Bus zum Flughafen und ehe wir uns versehen, sitzen wir wieder in der S-Bahn in Berlin. 

 
 
Schön, Spannend, Aufregend, Anstrengend, Beeindruckend, Ruhig, Stürmisch, Sonnig, Unberührt, Geheimnisvoll....das fällt mir alles zu diesem Urlaub ein.



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