Montag, 31. August 2009

Berliner Höhenweg 2. Etappe

2. Etappe: Gamshütte (1921m) - Friesenberghaus (2498m)
Auf: 1100hm
Ab: 700hm
Gehzeit: 9h

Nach dem Aufstieg am Vortag und der ungewohnten Belastung, schmerzen die Muskeln und Knochen schon beim Erwachen. Doch es wartet eine ziemlich anspruchsvolle Tagesetappe auf uns. Das Frühstück in der Gamshütte fällt eher spärlich aus (2 Scheiben Schwarzbrot, etwas Käse und Wurst, Marmelade, Tee oder Kaffee) aber nach Bedarf gibt es noch eine Scheibe Brot zusätzlich, ohne Aufpreis.

Dann geht es los bei herrlichem Sonnenschein und blauem Himmel Richtung Friesenberghaus. Es gibt auf dieser Etappe keine großen Gipfel zu besteigen oder Scharten zu überwinden, aber trotzdem ist diese Tour nicht zu unterschätzen. Es kommen eine Menge Höhenmeter zusammen und die Länge der Strecke ist erheblich. Es geht entlang des Tals über mehrere Grate, Geröllfelder, schmale Pfade an Wiesenhängen, über Schneefelder (die auch im Sommer garantiert nicht komplett wegtauen), über mehrere Bäche, entweder mit Brücke oder auch ohne und vorbei an einem See. Landschaftlich ist diese Tour abwechslungsreich und wunderschön.
Man kommt nach ca. 1/3 der Strecke an die Pfitzenalm, eine kleine bewirtete Hütte, die zum rasten einlädt.


Nach dem gefühlten 50. Geröllfeld über das wir klettern neigt sich der Tag schon zum Nachmittag hin noch immer keine Hütte in Sicht. Die Beine und Füße schmerzen, die Hüften wollen den Rucksack nicht mehr tragen, der Magen knurrt und eigentlich will man nur noch die Hütte endlich erreichen.

Dann erreichen wir nach der ersten Kletterei über steile Geröllfelder ein wunderschönes Plateau mit einem Gletschersee (Wesendlekarsee), der nächste Grat ist der Ausläufer vom Petersköpfl (2677m), der Wesendlekar und endlich taucht die Hütte vor uns auf. Die Hoffnung auf das nahende Ziel, was zu Essen und ein Bett...und SCHUHE AUSZIEHEN lockt nochmal ungeahnte Kräfte hervor und schließlich erreichen wir nach 10 Stunden auf den Beinen das Friesenberghaus (2498m).Ein Linseneintopf, ein Apfelstrudel und ein großes Bergsteigergetränk und 6min warmes Wasser (für 6€) lassen die Lebensgeister zurückkehren und nach so einer langen Tour schläft es sich natürlich um so besser.


Das Friesenberghaus ist eine ziemlich große Hütte, mit warmer Dusche (gegen Geld), ca. 60 Betten und einem gemütlichem Gastraum. Die Preise sind nicht so günstig, da diese Hütte nur per Hubschrauber beliefert wird. Es ist die höchst gelegene Hütte auf diesem Höhenweg und die Wirtsleute sind sehr nett.

Fazit: Die Tour ist anstrengend und sollte in Dauer und Anspruch nicht unterschätzt werden. Ich war zwischendurch ziemlich kraftlos und habe gedacht, ich werde das alles irgendwie nicht schaffen. Aber die wunderbare Landschaft, das Panorama und der Stolz am Ende der Etappe entschädigen für die Anstrengungen.

Der nächste Tag war ein "Ruhetag", wobei wir nicht Nichts gemacht haben. Wir haben eine Gipfeltour zum Hohen Riffler (3231m) und zum Petersköpfl (2677m) gemacht...aber davon mehr beim nächsten mal.

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