Sonntag, 13. September 2009

Berliner Höhenweg - Gipfeltour

Besteigung des Hohen Riffler (3231m)

22.07.2009
Also um es genau zu nehmen, wir haben an diesem Tag zwei Gipfelbesteigungen gemacht: den Hohen Riffler (3231m) und das Petersköpfl (2677m). Der Petersköpfl lag so ziemlich am Weg zum Hohen Riffler und war nur eine Wegverlängerung von ca. 10min.

Aber zuerst gehts auf den Hohen Riffler. Da wir es an diesem Tag nicht besonders eilig haben, gönnen wir uns ein ausführliches entspanntes Frühstück. Dieses besteht im Friesenberghaus aus einem Büfett mit Müsli und Milch, Tee, Schwarzbrot (eigentlich nur 3 Scheiben, aber wenn die Wirtin abgelenkt ist…), Wurst, Käse und Marmelade (aber nicht pro Person zugeteilt). Der Aufstieg zum Hohen Riffler ist mit 3 Stunden angegeben. Da ich zwar Steinbock im Sternzeichen bin, aber deshalb noch lange nicht klettern kann wie einer, brauchen wir etwas länger. Aber wir haben ja den ganzen Tag Zeit. Bei strahlendem Sonnenschein (wieder mal) geht es bergauf. Erst gemächlich, dann kommen die ersten Kletterpartien über loses Geröll. Und da kommt sie … die Angst und die Frage nach dem Warum. Warum muss ich eigentlich da hoch? Wenn ich doch solche Angst vorm Fallen habe? Da kullern schon die ersten Tränen unaufhaltsam und ich weigere mich, auch nur einen Schritt weiter zu gehen. Aber mein Freund wäre nicht Georg, wenn er nicht hartnäckig wäre und mich nicht so manches Mal mit Nachhalt und vielen Worten zu meinem Glück gezwungen hätte. Also erstmal Rast zum Durchatmen, ne Umarmung und viele Worte. So langsam beruhige ich mich wieder…also weiter. Und sieh da…mit einem Mal macht mir das klettern über die großen Geröllsteine sogar Spaß. Immer Georg hinter her, er zeigt mir den sichersten Weg. Zwischendurch wandern wir über lange Schneefelder bergauf, was sich natürlich viel besser laufen läßt als über das Geröll. Aber auch das ist nicht ganz ungefährlich, es fordert meine ganze Konzentration. Ordentlich mit der Fußspitze zuerst in den Schnee rein hacken und dann hat man sicheren Tritt.


Nach ca. 3 Geröllhügeln und einem ziemlich schmalen Grat erreichen wir überglücklich den Gipfel. Wow, was für ein Gefühl…auf einem Berg 3231m hoch stehen und selbst hochgekraxelt zu sein. Die Aussicht ist herrlich, es windet ziemlich aber die Sonne scheint noch immer. Wir tragen uns in das überfüllte Gipfelbuch ein und machen von dem Panorama einige Fotos. Zum Glück haben wir uns warmen Tee mitgenommen, denn trotz der Sonne ist es doch recht frisch.


Gut gelaunt und alle Tränen vergessen machen wir uns an den Abstieg. Jetzt geht’s zum Großteil über Schneefelder. Georg versucht sich im Skifahren, ohne Skier. Aber ich bin dann doch etwas vorsichtiger und laufe Schritt für Schritt bergab.
An der Weggabelung, wo wir erst nach rechts zum Hohen Riffler abgebogen sind, gehen wir jetzt Richtung Petersköpfl (2677m). Die Wirtin vom Firesenberghaus meinte, den sollten wir auf jeden Fall noch mitnehmen, es wäre nur ein Umweg von 5 Minuten und der Anblick von ca. 800 Steinmännern wäre wirklich sehenswert. Und sie sollte recht behalten.

Wir heben unsere Köpfe über den kurzen Anstieg und da stehen sie, Unmengen von Steinmännchen. Wie eine Armee, stumm wachend über die Berge, ein herrlicher Anblick.

Wir haben uns ein wenig umgesehen und dann geht es wieder Richtung Friesenberghaus, wo wir den Rest des Nachmittags entspannen. Den Abend haben wir mit erzählen und UNO-spielen mit zwei netten Bielefeldern verbracht. Noch eine Nacht und dann geht’s wieder ein Stück näher Richtung Angst-Berg (Schönbichler Horn), aber davon demnächst mehr.

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